Finca Las Flores
Seit März 2024 sind wir stolze Besitzer unserer eigenen Kaffeefarm im Nordosten von Nicaragua.
Warum eine eigene Kaffeefarm?
Wir sind schon länger auf der Suche nach einer Art von Teilhabe oder Beteiligung an einer Kaffeefarm gewesen. Als Kaffeeschule behandeln wir die gesamte Wertschöpfungskette des Kaffees in unseren Kursen und Consultings. Auf unseren zahlreichen Reisen in die Kaffeeanbauländer haben wir selbst viel gelernt und gesehen. Aber es ist immer noch ein Unterschied, ob man selbst etwas tut – und das in eigener Verantwortung – oder nur mal kurz bei anderen dabei ist. Das weis jeder Teilnehmer eines Barista- oder Röstkurs: das eigentliche Lernen beginnt erst danach.
So war es auch unser Wunsch, tiefer in die Materie einzusteigen. Nach langem Suchen und Abwägung von Optionen einer Beteiligung oder ähnlichem, haben wir uns Anfang 2024 dazu entschieden eine eigene Finca zu kaufen.
Die Wahl fiel auf Finca Las Flores im Nordosten Nicaraguas im Municipio Matagalpa. Vor allem wegen unserer guten persönlichen Verbindungen vor Ort.


Die Finca in Daten
Fläche: 7,2 Manzana (ca. 5,04 ha)
davon: ca. 4 Manzana Kaffee-Arabica, 90% Catimor
ca. 1 Manzana Cacao, Trinitario und Forastero
ca. 1 Manzana Regenwald
ca. 1 Manzana Entwicklungsfläche (Wiese)
Infrastruktur: Beneficio humedo, Holzhaus für die Familie des „Finca Chefs“, eigene Quelle, ein kleiner Bach kreuzt die Finca, Stadtwasser und Strom, gute Zugänglichkeit
Höhe: ca. 850 m
Was sind unsere Ziele?
Zunächst wollen wir die Finca erst mal wieder in einen besseren Zustand versetzen. Die ehemaligen Eigentümer haben die letzten Jahre nicht mehr investiert und das sieht man am Zustand der Pflanzen. Daher steht das erste jahr erst mal unter dem Motto aufpäppeln und ganz viel lernen. Denn wir sind ja keine Agronomen und haben selber noch nicht viel Ahnung von dem ganzen Prozess. Daher sind wir froh, dass wir vor Ort einen sehr guten Mitarbeiter auf der Finca haben, der zusätzlich noch von einem externen Agronomen beraten wird.
So sind die Aufgaben für 2024 und 2025 folgende:
1. Daten sammeln – einen besseren Überblick über Zustand, notwendige Investitionen und laufende Kosten bekommen.
2. Die vorhandenen Pflanzen aufpäppeln und neue Varietäten, die für die Zone und Höhe geeignet sind, aussähen/anpflanzen.
3. Die Infrastruktur verbessern: Dazu werden wir ein Lagerhaus aus Stein bauen und das Holzhaus für die Familie ebenfalls gegen ein Steinhaus mit guten Sanitären Anlagen austauschen.
4. Die erste Kaffeernte 24/25 haben wir dazu genutzt mit verschiedenen Aufbereitungsmethoden zu experimentieren: z.B. washed, natural, hony, anaerobe und cofermentiert. Wir wollen damit herausfinden, wie sich das Tassenprofil jeweils dadurch verändert.
5. Der Kaffee aus dieser Ernte wird ab voraussichtlich Mai 25 über den Shop unserer Röstprofile als Röstkaffee zu erhalten sein. Kaffee aus den nächsten Ernten werden wir ausschließlich als Rohkaffee an Röster abgeben, die dafür eine Patenschaft übernehmen. Doch dazu in naher Zukunft mehr.